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Vertheilung der schönsten Provinzen Noms an seine
Buhlerin Cleopatra im Octavian den Staatsmann belei-
digte: wurde vom Senat der Krieg, und zwar gegen
die Cleopatra erklärt, um des republicanischen Scheines
willen. Cleopatra wünschte eine Seeschlacht. Beim
akarnanisch^n Vorgebirge Act i u m (2. Gept. Zi) tra-
fen die Flotten aneinander. Noch kämpfte man tapfer
und unentschieden, als Cleopatra mit ihren Schiffen
entfloh, und Antonius ihr nacheilte, ohne seine Land-
armee zu benutzen, die sich endlich freiwillig ergab.
Im folgenden Jahr schlug Octavian den Anton bei
Alexandria. Antonius, verkästen und betrogen, starb durch
sein eigenes Schwert, und Cleopatra, als Octavian
unempfindlich gegen sie blieb, tödtete sich durch Gift
oder einen Schlangenbiß. Aegypten wurde (30) römi-
sche Provinz; August alleiniger Imperator oder Kaiser
(von Casar, griechisch Kcuöap) und der Ianuötem-
pel wurde wieder einmal zugeschlossen. —
Nom war in diesem Zeiträume so groß geworden,
daß das Hauptland Italien fast nur der kleinste Be-
standtheil des Reiches blieb. Von diesem in Z Welt-
theilen ausgebreitetem Reiche war aber Rom (mit 2
Millionen Einwohner, 420 Hauptstraßen, 400 Tem-
peln) Hauptstadt, Sitz der Regierung, und der Senat
der eigentliche Regent. Dessen Ansehen, ehe es durch
Factionen und Oligarchen erschüttert wurde, war unge-
heuer. Die See- und Landmacht wuchs natürlich mit
dem Reiche selbst, und eine Kriegsmacht von einer hal-
den Million war oft in verschiedenen Welttheilen be-
schäftigt; doch geschahen gewöhnlich zu jedem Kriege
erst die Aushebungen, denn Anfangs waren stehende
Heere noch unbekannt, indem jeder Bürger Soldat sein
mußte. Erst August führte sie ein. Spieß und kurzes
Schwert blieben mit den Schilden die Hauptwaffen.
Bei Belagerungen gebrauchte man Wurfmaschinen oder
Ballisten und Katapulten, Mauerbrecher oder Sturm-
böcke, bewegliche Thürme mit Fallbrücken. Ein schwer-
bewaffneter römischer Soldat hatte außer den Waffen noch
Mundvorrath, Kochgefäß, Zeltpfale, wenigstens einen
halben Zentner zu tragen. In der Tactik war beson,
ders Casar Meister. Eine Consularische Armee bestand
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Extrahierte Personennamen: Cleopatra Cleopatra Cleopatra Cleopatra Antonius Octavian Anton Antonius Cleopatra August August
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, i s* ? *, _
Gesichtskreis hatte sich ungemein erweitert. Einige
italiäntsche Staaten, Venedig, Genua, weiche die
Frachtschiffer nach Asien waren, bekamen den Welthan-
del in ihre Hände, der vom inneren Asien und Afrika
her noch durch Karavanen bis ans Meer geführt wur-
de; nicht nur die Ktnderblattern kamen nach Europa,
sondern auch die Kranken- und Armenhäuser, das Zu-
ckerrohr, die Windmühlen; Wasserbaukunst und Wissen-
schaften überhaupt, besonders Geschichte und Erdkunde
gewannen sehr; nicht nur der Luxus, sondern auch die
Sittenfeinhett des Orients wurde dem Abendlande be-
kannter, der Verstand wurde heller, und darum auch
der Glaube an die Macht der Statthalter Christi
schwächer; dagegen befestigte sich den großen Vasallen,
deren auch viele geblieben, viele arm geworden waren,
gegenüber die königliche Macht immer mehr; das Loos
der Leibeignen, welches manchem vormals gestrengen
Herrn in Asien selbst zu Thctl wurde, wurde milder,
weil man durch das Kreuz sich frei machen konnte.
Wenn sich Wissenschaften, Handel und Künste mehrten,
so wurden sie bald in dem Dürgerstande heimisch, des-
sen Freiheiten und Wohlstand die Fürsten begünstigten,
dessen Macht bald dem Adel selbst gefährlich wurde,
und ihm tn drohenden Verbindungen geqeiiüber stand.
(Rheinischer Städtebund, Hanse,, ein Kaufmannebund
von Bremen, Hamburg und Lübeck ausgehend, bald 70
Städte tn und außer Deutschland umfassend.) Den
nächsten Einfluß aber mußten unstreitig die Kreuzzüge
auf den kriegerischen Adel selbst haben. Zn Zeiten,
wo nur der Vornehmere und Reichere zu Pferde dienen
konnte, mußte der Begriff eines Reiters in den eines
Ritters übergehen. Bei ganz geschlossenen Waffen
brauchte aber der Ritter Erkennungszeichen für die
Seinigen im Kampfe; daher führte man Abzeichen in der
Farbe der Feldbinde, der 'Federst des Helmes, besonders
aber auf dem Schilde, seit den Kreuzzügen sehr häufig
das Kreuz in vielerlei Gestalt, und diese Zeichen trugen
auch wohl die Nachkommen zum Gedächtniß des Ahn-
herrn fort. So entstanden die Waptpeu (Waffen) und
die Adelsgeschlechter und die beibehaltenen Geschlechts,
stamen, die meist von den erblich gewordene» Lehen
Zte Aufl.' 'L
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Genua Asien Welthan- Asien Afrika Europa Asien Bremen Hamburg Deutschland
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die explodirende Kraft desselben zu einem Krlegswerkzeug
zu benutzen. Man schmiedete oder goß zuerst Geschütz
in Form der Mörser, verlängerte dann die Röhre zur
Kanone und brachte Stücke von ganz ungeheurer Größe
zu Stande, so daß man sie in einem Tage kaum mehr
als dreimal abbrennen konnte. Dann wurden die Kano»
nen (Bombarden,Donnerbüchsen) immer kleiner gegossen
und zur Falkonette und Waubüchse, daß sie endlich
der Einzelne tragen konnte. Kanonen und Büchsen,
letztere auf die Gabel gestützt, wurden mit der Lunte
abgebrannt, bis man erst svater in Nürnberg das
Schloß mit dem Rade und noch später mit dem Hahn
erfand. Dazu brauchte man den Feuerstein oder sla-
visch Flins, davon das ganze Gewehr die Flinte hieß.
Jetzt trotzte manche Burg und Stadt auf ihre festen
Mauern, mancher Ritter in der Schlacht auf seinen
Harnisch oder sein Schlachtschwert für zwei Hände ver-
gebens. Ein Fingerdruck des Feigsten in weiter Ferne
konnte ihn hinstrecken. Darum zog nun der Adel vor,
statt selbst ins Feld zu ziehen, lieber Geld zu geben,
damit besoldete Kriegsknechte (solckuti) statt seiner foch-
ten. So kamen stehende Heere, meist Fußvolk, zur
großen Last für Bürger und Staatskassen auf; doch
blieben die Armbrust oder Rüstung (eine verkleinerte
tragbare Balliste des Alterthums, vom Bogen ausge-
gangen), die Lanze, selbst Bogen und Pfeil, noch lange
im Gebrauch. Aber besonders seit dem dreißigjährigen
Krieg wurde alles kleiner und zierlicher, der Helm zum
Federhut (jetzt Tschakko), der Brustharntsch zum Rmg-
kragen, das Schulterstück des Panzers zur Epaulette,
das schwere Schwert zum Degen. Seit der Anwen-
dung des Pulvers wurden die Schlachten weniger blu-
tig, als in cmer Zeit, wurde der Kri^g nicht mehr mit
so persönlicher Erbitterung des Einzelnen geführt und
der Kunst des Feldherrn wurde mehr, als der Tapfer-
keit der Faust verdankt.
Brachte diese Erfindung im ganzen Kriegswesen
eine Hauptveränderung hervor, so geschah das gleiche
in der Literatur durch die Erfindung der Buchdrücke-
rei, gewiß nach Sprache und Schrift der segens-
reichsten Erfindung. Bisher behalf man sich mit Ab-
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die Geschichte. Sie selbst leiteten sich vom Teut oder
Thuiskon und dessen Sohne Mann ab, verehrten in
ihren heiligen Hainen einen Wodan, Thor, die Freia,
Hertha (Erde), glaubten unsterbliches Leben in Wal-
halla, standen bald unter Priestern als Nationalbc-
amten, bald unter Fürsten, (Vorderste) und Königen:
im Kriege unter Herzogen (Heerzog). Thierfelle, bald
auch Linnen, waren ihre Kleidung; Schwert, Schild
und kurzer Spieß ihre Waffen; Edle, Gemeinfreie und
Leibeigne die Bestandtheile sedes Stammes. Roh wa-
ren sie vor Bekanntschaft mit den Römern, die ihre
Tapferkeit fürchteten, gewiß noch, hatten nur wenig
Städte, und schreiben und lesen (eigentlich lateinische
Worte) lernten sie wohl erst von den Römern; aber
unverdorben und kräftig, waren sie schneller Entwicklung
fähig; freiheitsliebend und von frühster Zeit mit den
Waffen vertraut, stets bereit zur Vertheidigung wie
zum Angriff; gute Sitten, Keuschheit, Achtung vor
dem Alter u. s. w. galten mehr, als an andern Or-
ten die Gesetze dafür. — In England waren die Briten
und Galen, in Schottland oder Caledonien die Sco-
ten und Picten, nicht deutschen Stammes.— Nun
zu Octavian zurück.
Der römische Senat hatte ihm den Ehrentitel Au-
gust us, oder der Unverletzliche, Ehrfurchtswürdige, er-
theilt, und dieser dafür so viel als möglich von den
Formen der Republik beibehalten, da ihm ohnehin der
Imperator-, Cónsul- und Tribuntitel vereint die höchste
Würde sicherten; auch ließ er sich alle 10 oder 5 Jahre
hitten, die höchste Gewalt wieder zu übernehmen. Der
Senat blieb Staatsrath, wenn auch ein Macenas,
Agrippa, Messala eigentlich die geheimen Rathe und
Minister waren. Stehende Heere und Leibwachen (co-
hortes praetorianaß) kamen auf; die Legionen standen
in den Provinzen in stehenden Lagern. So traf er eine
Menge anderer wichtiger Einrichtungen für das wahre
Wohl des Staats, und machte vergessen, wie er zur
Herrschaft gekommen war. Ohnehin waren in den lan-
gen Bürgerkriegen die wildesten Republikaner gefallen,
und wenn wirklich einige Verschwörungen vorkamen,
so wurden sie doch schnell unterdrückt, und Angust hättt
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Wachsens englische Nationalschuld. Auch eine welthisto-
rische Erscheinung! — Auf Wilhelm folgte 1702 seine
Schwägerin Anna bis 1713 und dann das noch regie-
rende Haus Hannover.
Von ihrer schon erwähnten Befreiung aus den
Fessel» Spaniens bis auf die Schiffahrtsacte Crom-
wells fpiele-n dievereinigtenniederländer durch
ihren Handel eine weltgeschichtliche Rolle; denn wenn
sich auch im Innern religiöse Streitigkeiten mit den
Arminianern erhoben, sich eine mit den Statthaltern
unzufriedene Antioranische Partei bildete: so hatte man
doch Spaniens und Portugals Handel vernichtet, hatte
Handelecompagnien in Oft - und Westindien angelegt,
eine Menge neuer Colonien, so auch am Vorgebirge
der guten Hoffnung (1653) gegründet, und wußte
durch treffliche Seehelden wie Tromp, Ruyter, sie
mit den Waffen zu behaupten. Allein die glückliche
Eifersucht Englands, die vielen Kriege mit Frank«
reich und die Verbindung mit England unter Einem
Regenten, brachte allmahlig die Republik von ihrer
Höhe sehr herab.
Deutschland hatte Mühe sich von den Wun-
den dr6 30jährigen Krieges zu erholen, und schien,
ohnehin ein unförmlicher Staatskörper, von mehr alsi
300 reichs - unmittelbaren Gliedern, sich nur höchst
schwerfällig bewegen zu können, wo nicht endlich gar
in Formen zu erstarren, von denen der edle Geist des
Volkes fast gänzlich eingeschnürt wurde. Auch trug
es. zur schnellen Thätigkeit eben gar nicht bei, daß der
Reichstag feit iöö5 permanent zu Regensburg wurde.
Besonders zur Selbstvertheidigung gegen Frankreich
wurde das deutsche Reich immer ungeschickter. Auch
sah es 1683 noch einmal die Türken vor Wiens
Mauern. Auf Ferdinand Iii. (t 1657) folgte fein
zweiter Sohn Leopold 1. (l()58 — 1705) der viel zu
friedlich seinem ländersüchtigen Nachbar Ludwig Xiv.
gegenüber stand. Doch war cs ein Glück für Oester-
reich in seinen Kämpfen mit den Türken, daß endlich
das unruhige Ungarn (wie früher Böhmen) ein Habs-
hurgrscheü Erdreich wurde, und daß mr.tr'or^n d:e
Türken nicht allein Wien vecr.)e!^'g-n konn.e, .(Dank
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Anna Ferdinand_Iii Ferdinand Leopold Leopold Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Spaniens Crom- Spaniens Westindien Englands England Deutschland Frankreich Wiens Wien
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gen und sich daroin kleiden. Sie hatten ein einziges
Schauspiel ; nakende Jünglinge tanzten zwischen blo-
sen Schwerdtern und Lanzen herum. Waffen waren
nämlich ihre größte Freude, und alle junge starke Leu-
te übten sich zum künftigen Kriege. Sie hatten auch
viele Kriegslieder, welche die Barden oder Liederdich-
ter verfertigten.
4) Go lange sie noch in einem gewissen Stande der
Wildheit lebten, hatten sie keine Hauser, folglich auch
keine Tempel. Sie verehrten deswegen ihre Götter in
Wäldern und Hainen. Sie hatten keine geschnitzte
Götzenbilder; aber sie hielten doch auch Sonne, Mond
und Sterne für sichtbare Gestalten der Götter und selbst
die Erde, die sie Hcrthe oder auch die Hertha nannten,
scheinen sie göttlich verehrt zu haben. Sie glaubten ein
Leben nach diesem Leben, und gaben daher den Verstorbe-
nen etwas von ihren Waffen mit in das Grab. Wenn sie
aber den Leichnam eines Vornehmen verbrannten: so ver-
brannten sie auch sein Pferd und seine Hunde, oft auch
Knechte mit ihm und andere Gerätschaften mit, in der
Meinung, daß sic in dem künftigen Leben, in das die
Verstorbenen hinübergiengcn, diese Dinge zu ihrer Be-
quemlichkeit gebrauchen könnten. Uebrigens waren sie
rechtschaffen , ehrlich und treu ; nur waren viele der-
selben dem Trünke, auch viele dem Spiel ergeben. Ihre
Sitten waren aber nicht überall einerlei). Denn die
Deutschen bestanden aus verschiedenen Geschlechten und
Nationen, aus Suevcn, Scmnonen, Longobardcn,
Hermunduren, Markomannen, Quaden und andern
mehr. So sah es in Deutschland ohngefahr um Christi
Geburt und hundert Jahre nachher aus.
5) Etwa zwey hundert Jahre nach Christi Geburt
vereinigten sich allerley Völker um den Mayn und Ober-
G g 3 rhein,
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Extrahierte Personennamen: Hauser Christi
Extrahierte Ortsnamen: Longobardcn Deutschland Christi
Zi«
v\ v,^c3r
bäum, die man da in beliebiger Größe ausgraben
kann. Man erzieht diese wilde Stammchen auch selbst.
Wie dabey zu verfahren sey , zeigen folgende Regeln:
1) Sammle dir von den Obstsorten, deren Holz
einen frechen, schnellen und frühen Wuchs bat, den
Winter durch Kerne, verwahre sie bis zum Frühling
an einem gemäßigten Orte.
2) Suche dir ein Stück Feld aus, laß es rigo-
len, dann tüchtig mit Schlamm oder Gassencrde über-
führen und düngen; dieß geschieht den vorhergehen-
den Herbst. Es muß aber dieser Platz recht frey an
der Sonne liegen, und weder zu schweres noch zu
leichtes Erdreich haben, auch nicht sumpfigt seyn.
3) Im Frühling darauf laß dieß Stück nochmals
gehörig umarbeitcn, sodann lege die Kerne linienweise,
einen von dem andern 2 Schuh abstehend, sparsam
ein, bedecke sie mit etwas Erde, und pritsche sie ein.
4) Kommen die Bäumchen im 2ten oder Zteio
Jahre zu dicke, so nimm zwischen jeden eines aus und
versetze es in ein anderes zubereitetes Beet.
5) Behacke und jäte dieß Feld jährlich fleißig und
Zieh ihm genug Gassen - oder Schlammerde.
Auf diese Art erhalt man wilde Stammchen ge-
nug. Damit diese aber gutes Obst tragen, so müssen -
sie entweder
1) geröhrlt, dieß geschieht, wenn sie einer Fe- «
derkiele dick sind, oder
2) oculirt, durch Einsetzen der Augen von einer 3
guten Obstsorte, oder
gepfropft und gebelzt, durch Einsetzung eines $
zahmen Zweigs in die Schale oder das Holz des wil- *
den Stammes, oder
4) ab- *1
Die ltesten Bewohner. Brgerliche Einrichtungen. Kriegswesen. 21
derswo gute Gesetze. Besonders heilig hielten sie das Band der Ehe, in welche Jnglinge und Jungfrauen erst in reiferem Alter traten.
Der Ehemann brachte der Frau eine Morgen gbe (Rindergespann, Schlachtro, Schild, Waffen) als ihr bleibendes Eigenthum. Erst in spterer Zeit kam eine Mitgift auf, die vom Vater der Braut mitge-geben wurde.
3. Die Lebensweise der alten Germanen war einfach. Von Jugend auf abgehrtet, waren sie nur wenig bekleidet, die Männer meist mit Thierhuten, die Frauen mit den von ihnen selbst bereiteten linnenen und wollenen Geweben. Krieg und Jagd war die Hanptbe-schstignng der Männer, daher man schon die Knaben im Gebranch der Waffen bte. Doch wuten die Germanen auch die zum Landbau nthigsten Gertschaften zu verfertigen. Von Knsten kannten sie nur die Dichtkunst, die sie in Verbindung mit Gesang bten. Ihre Lieder, die den Ruhm der Helden sangen, und zur Schlacht begeisterten, pflanzten sich durch mndliche berlieferung fort; denn das eigentliche Lesen und Schreiben war ihnen unbekannt. Nur auf Stbe eingeschnittene Erinnerungszeichen (die s. g. Runenschrift) wandten sie besonders bei Ausstellung von Gesetzen an.
Die Lieder waren in der Regel im Munde des ganzen Volkes; eine besondere Sngerkaste (tote die Barden bei den (Selten) gab es bei dem deutschen Volke nicht. Im Norden bei den Skandinaviern wurden die Snger auch Skalden genannt.
4. Fleisch und Milch bildete die gewhnliche Nahrung; eine Art Bier wurde aus Gerste und Hafer, Meth aus Honig und Wasfer be-reitet. Zur Erholung von den Mhen des Krieges und der Jagd hielten die Germanen Gastmhler und Trinkgelage, bei denen auch der wichtige Angelegenheiten berathell wurde. Trunkliebe und leiden-fchaftliches Wrfelspiel, bei welchem sie oft die persnliche Freiheit ver-spielten und dann dem Gewinnenden als Sklaven dienten, waren ihre H auptsehler.
20.
Brgerliche Einrichtungen. Kriegswesen.
1. Städte und festgebaute Wohnhuser kannten die Germanen nicht. Wo eine Quelle, eiu Hain, ein Weideplatz sie einlud, schlugen sie in der Mitte ihrer Feldmarken ihre Htte auf. Im eigenen Hans und Gehfte war der freie Mann Priester, Richter und zugleich unum-schrnkter Herr der seiu Weib, seine Kinder und seine Knechte. Ge-wohnlich erbte der lteste Sohn das ganze Eigenthum des Vaters; die jngeren schlssen sich einem reichen Grundbesitzer oder glcklichen Kriegsfrsten als Gefolge an (s. u. Nr. 4).
Mehrere Gehfte bildeten eine Markung oder Gemeinde, die im gemeinsamen Besitz von Wald und Weideland (Almend) waren; aus mehreren Gemeinden entstand, ein Gau oder eine Gaugenossenschaft.
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Innere Zustnde Deutschlands. Ii. Politische.
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B. Die einzelnen Stnde.
1. Das gesammte deutsche Volk zerfiel in fnf Stnde, in den hohen und den niedern oder ritterbrtigen Adel, die nicht adeligen Le-hensbefitzer, die brgerlichen Freien und die Unfreien oder Knechte, von denen jedoch feit den Krenzzgen immer mehr freie Brger und Bauern wurden.
2. Je nach der Persnlichkeit des Knigs und der Gre feiner Hausmacht war auch sein Ansehen und seine Macht im Reiche ver-schieden. Die Herzoge, deren Amt zur Zeit Heinrichs Iv. durch Erblichkeit gesichert wurde, berkamen allmhlich das Amt der knig-lichen Sendboten (. 38, 2) und hatten immer greren Einflu auf die Knigswahl, bis dieselbe zuletzt auf die vier Inhaber der weltlichen Erzmter und die drei geistlichen Erzkauzler als Kurfrsten bergieng.
Wie die Macht des Kaisers durch die Reichsstnde, so wurde bald auch die Macht der Fürsten durch die Land stnde beschrnkt (bergt. . 61, 1).
3. Der Ritterstand, welcher sich als niederer Adel ans den Vasallen der Fürsten und geistlichen Herren und aus solchen Besitzern eines Freiguts (Freiherren) bildete, welche den Heerdienst zu Rosse leisteten, erlangte in dieser Periode besonders durch die Kreuzzge feine hchste Bedeutung. Was an geistigem Leben noch auer der Kirche vorhanden war, ruhte damals allein in diesem Stande. Haupttugend des Ritters war die Dienste st reue gegenber dem Lehnsherrn; der Bruch derselben galt als Felonie oder Verrath. Rechtglubigkeit, Beschirmung der Schwachen, der Frauen und der Waisen gehrte zur Ritterpflicht.
a. Bis zum 7. Lebensjahr wuchs der Knabe im Haufe unter der Pflege der Frauen auf, dann bekam er als Jun kherlin ober Page am Hofe des Lehnsherrn ritterliche Erziehung bis zum 14. Jahre; hierauf folgte er bis zum 21. Jahre seinem Herrn als Knappe in den Kampf und wurde eublich im 21. Jahre durch den Ritterschlag zum Ritter gemacht.
b. Die Wohnung des Ritters war die meist auf steilen Felsen gebaute, mit einem Thurme versehene Burg, in welcher der toaal das Hauptgemach fr die Männer bilbete, während ober demselben die Kenunenaten ober die Gemcher fr die Frauen sich befanden. Umge-ben war die Burg von dem Gebiete der dem Ritter leibeigenen Untertanen, die fr seinen Unterhalt sorgten. Mit Verwaltung des Haus-Wesens und der Gter, mit Jagd' und Festgelagen. Waffenubungen und Turuieren ober auch mit ernstlichen Feh den beschftigte sich der Ritter, wenn nicht ein Aufgebot zur Hofreise, zu einem Kreuzzng ober zum Kriege ihn abrief.
c. Der durch gemeinsame Sitte und Lebensansckauung eng verbundene Ritterstand war schon rrerlich kenntlich durch Waffe und Wehr. Der Helm mit dem beweglichen Visit und bcm Federschmuck (Zimier) schirmte das Haupt, der Panzer Halsberg, Brnne ober Harnas genannt den Leib. Ueber dem Panzer trug man den Wappenrock.
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59. Epaminondas bei Leuktra und Mantinea.
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Epaminondas wendete bei Lenktra eine neue, vorzgliche Schlacht-Ordnung an und durch seine eigentmliche Kriegskunst gewann eriien Sieg.
Er las nmlich aus dem ganzen Heer die besten Truppen aus und stellte sie auf die eine Seite, wo er selbst den Kampf ausfechten wollte. Die schwchsten aber stellte er auf den anderen Flgel und wies sie an, das Gefecht zu vermeiden und bei dem Angriff der Feinde allmhlich zurckzuweichen. Daher machte er die Schlachtreihe schief und mit dem Flgel, den die auserlesene Mannschaft bildete, gedachte er die Schlacht zu entscheiden.
Als nun die Trompeter auf beiden Seiten das Zeichen zum Treffen gaben und zugleich das Kriegsgeschrei der Truppen den ersten Angriff ankndigte, rckten die Lacedmonier mit den beiden Flgeln vor, indem sie ihrer Schlachtreihe eine Sichelgestalt gaben; die Botier aber wichen mit dem einen Flgel zurck und den anderen fhrten sie in vollem Lauf ins Gefecht.
Da es zum Handgemenge kam, blieb das Treffen eine Zeitlang unentschieden, weil beide Teile hitzig kmpften. Darauf aber gewannen die Leute des Epaminondas durch ihre Tapferkeit und ihre gedrngte Stellung die Oberhand und eine groe Zahl der Peloponnefier kam um. Sie waren nicht vermgend, den Andrang der auserlesenen Helden-schar auszuhalten; die ihr gegenberstanden, wurden teils gettet teils. verwundet, alle aber auf der Vorderseite." (Dijidor.) "
Bei Mantinea. Nachdem der hartnckige Kampf lange Zeit gedauert hatte, ohne da sich das Treffen nur im mindesten entschied, so glaubte Epaminondas, nur durch persnliche Tapferkeit siegen zu knnen, und entschlo sich, mit eigener Hand den Ausschlag zu geben. Schnell sammelte er die Tapfersten um sich und drang in fest-geschlossener Reihe mitten unter die Feinde ein. Der Schar voran-gehend, warf er den ersten Speer und traf den Anfhrer der Lace-dmonier. Indem er dann sogleich die anderen, die ihm unter die Hnde kamen, teils niedermachte teils in Schrecken setzte, durchbrach er die Schlachtreihe der Feinde. Voll Schrecken vor dem groen Epami-nondas und vor der Gewalt der ihn umgebenden Schar zogen sich die Lacedmonier aus dem Treffen zurck. Die Botier setzten nach und tteten immer die Hintersten, so da das Feld voll Leichen lag.
Als aber die Lacedmonier sahen, da Epaminondas in seinem Eifer sich zu weit vorauswagte, so rannten sie alle gegen ihn zusammen. Auf einmal flog eine Menge von Geschossen auf ihn zu; aber teils wich er ihnen aus teils Prallten sie ab; einige zog er aus seinem Krper und verteidigte sich damit gegen seine Angreifer. Whrend er aber um den Sieg so heldenmtig kmpfte, empfing er eine tdliche Wunde in die Brust. Die Lanze brach ab und das Eisen blieb in dem Krper zurck. Sogleich fiel er nieder, entkrftet durch die Wunde. Nun ent-stand ein Kampf um den Gefallenen, wobei viele auf beiden Seiten
A. Bock, Hellas und Rom. 5
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